Ihr Daumen ist das Fundament Ihrer Hand kann aber durch eine Daumensattelgelenksarthrose (Rhizarthrose) beeinträchtig sein. Gelenksverschleiß mag eine häufige Ursache für Beschwerden sein, aber sie muss nicht Ihr Leben bestimmen!
Unter dem Begriff Arthrose versteht man die Abnützung eines Gelenks. Sobald sich ein Gelenk einmal abgenützt hat, gibt es keine natürliche Heilung durch den Körper mehr – der betroffene Knorpel ist für immer verschwunden und kann sich nicht mehr neu bilden. Jedes Gelenk kann von einer Arthrose betroffen sein. Im Bereich der Hand ist die häufigste Form die Rhizarthrose. Hierbei ist das Daumensattelgelenk betroffen. Patienten/-innen klagen oftmals über starke Schmerzen, welche vor allem bei Belastung im Daumenbereich auftreten.
Zuerst wird immer ein konservativer Behandlungsversuch gestartet, welcher eine gewisse Zeit eine Beschwerdelinderung bringen kann. Hierzu zählen das Tragen einer Daumenschiene, die Durchführung von Ergotherapie, die Akupunktur, die Stoßwellentherapie oder das Einbringen von einem lokalen Betäubungsmittel sowie einem Cortisonpräparat, Hyaluronsäure oder Eigenblut. Langfristig bzw. bei Versagen der konservativen Therapie kann eine Operation Hilfe anbieten. Hierbei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten mitsamt Vor- und Nachteilen. Die drei häufigsten Möglichkeiten sind entweder die Entfernung eines Knochens (Resektionsinterpositionsarthroplastik), die Verbindung von zwei Knochen (Arthrodese) oder das Einbringen eines modernen künstlichen Gelenks (Touch-Prothese).
Betrachtet man die Handgelenksarthrose sowie die Fingergelenke gibt es wiederum die Möglichkeit einen konservativen Therapieversuch zu starten oder auch eine Operation durchzuführen. Hierbei werden oft Versteifungen durchgeführt, jedoch existieren auch spezielle künstliche Gelenke die eingebaut werden können.
Egal, ob konservative Maßnahmen oder innovative chirurgische Eingriffe – wir entwicklen gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Plan, um die Beweglichkeit Ihres Daumens zu erhalten.

Rhizarthrose Symptome, Ursachen, Behandlung
Symptome
Leichtes Ziehen nach vermehrter Belastung bis hin zu starken Schmerzen in Ruhe am Übergang des Daumens zum Handgelenk (je nach Stadium der Erkrankung), Tastbare Erhabenheit, Bewegungseinschränkung, Kraftverlust
Ursachen
Mechanische Überlastung: Wiederholte, kraftvolle Greifbewegungen mit dem Daumen (z. B. bei handwerklichen oder hauswirtschaftlichen Tätigkeiten). Berufe mit hoher manueller Belastung (z. B. Friseure, Näherinnen, Musiker, Handwerker). Sportarten mit hoher Handbeanspruchung (z. B. Klettern, Tennis)
Genetische Veranlagung: Oft familiäre Häufung und Angeborene Bindegewebsschwäche oder Fehlstellungen können die Gelenkführung beeinträchtigen
Hormonelle Einflüsse: Besonders häufig bei Frauen nach der Menopause. Der sinkende Östrogenspiegel scheint einen Einfluss auf die Knorpelqualität und Gelenkstabilität zu haben
Instabilität oder Fehlstellung im Gelenk: Hypermobilität des Daumensattelgelenks und Fehlstellungen oder ungleiche Gelenkflächen können die Belastung auf den Knorpel erhöhen
Vorangegangene Verletzungen: Frakturen oder Bandverletzungen im Bereich des Daumensattelgelenks und Posttraumatische Gelenkinstabilität
Behandlung
Konservativ: Schienenbehandlung, Antiphlogistische Therapie, Sonografie gezielte Daumensattelgelenks-Infiltration, Ergotherapie, Stoßwellenbehandlung
Operativ: Resektions-Interpositionsarthroplastik Entfernung des Os Trapeziums und Einflechten einer Sehne), Arthrodese (Gelenksversteifung), Daumensattelgelenksprothese (Touch Prothese)
Kurzinfos zum Eingriff
Dauer | 45-60 Minuten |
Narkose | Allgemeinnarkose, Plexusanästhesie, Lokalanästhesie |
Erholungszeit | 4-6 Wochen |

Häufige Fragen
Vor dem Eingriff
Wann rät der Arzt zu diesem Eingriff?
Eine Operation empfehlen wir, wenn konservative Maßnahmen keine Linderung bringen. Ein geringer Schweregrad der Einengung kann gelegentlich mittels konservativer Maßnahmen ausheilen, jedoch ist in den Allermeisten Fällen die Operation notwendig.
Welche Alternativen gibt es zu dieser Operation?
Alternativen umfassen die Durchführung von Ergotherapie, entzündungshemmende Medikamente, Cortison-Injektionen, Stosswellentherapie und/oder einer Schienentherapie. Die Erfolgsrate im Langzeitverlauf ist in der Regel jedoch wesentlich geringer.
Wie bereite ich mich optimal auf den Eingriff vor?
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Erkrankung, mögliche Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente. Zudem sollten Sie sich über den Ablauf des Eingriffs informieren und gegebenenfalls jemanden für den Transport nach Hause organisieren.
Muss ich vor der Operation Medikamente absetzen?
Blutverdünner (außer beispielsweise Thrombo-Ass) oder anderweitige Medikamente (wie beispielsweise gewisse Rheumamedikamente) müssen häufig vor einer Operation pausiert werden. Der Arzt gibt Ihnen genaue Anweisungen, welche Medikamente Sie pausieren sollten.
Darf ich vor dem Eingriff essen oder trinken?
In der Regel wird empfohlen, 6 Stunden vor dem Eingriff nichts zu essen und nur geringe Mengen Wasser maximal 2 Stunden vor dem Eingriff zu trinken. Dies hilft, das Risiko von Komplikationen bei der Vollnarkose zu minimieren.
Welche Untersuchungen sind vorab notwendig?
Es erfolgt eine klinische Untersuchung, sowie ein Röntgen, um die Diagnose zu sichern und den Eingriff zu planen. In Einzelfällen ist möglicherweise ein CT oder MRT notwendig, um den Zustand des Gelenks und der umgebenden Strukturen zu beurteilen.
Während des Eingriffs
Was geschieht bei diesem Eingriff genau?
Hierbei wird zwischen den genannten drei OP-Methoden unterschieden. Bei der Resektionsinterpositionsarthroplastik wird ein Knochen entfernt, und das entstandene Loch mittels einer Sehne aufgefüllt, sodass der Daumen nicht wieder in das Loch hineinfällt. Bei der Arthrodese wird der Daumenmittelhandknochen mit dem zweiten betroffen Os trapezium mittels Schrauben und einer Metallplatte miteinander verbunden, sodass beide Knochen zusammenwachsen können. Beim Einbringen eines modernen künstlichen Gelenks wird das natürliche Gelenk nur geringfügig entfernt und man baut stattdessen ein künstliches Gelenk ein. Alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und sind in Abhängigkeit des Patient/-In möglich und sinnvoll.
Wie lange dauert der Eingriff?
Die Dauer des Eingriffs beträgt in der Regel etwas 60-90 Minuten und ist davon Abhängig, welche Technik angewendet wird.
Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?
In der Regel wird eine Vollnarkose oder eine regionale Anästhesie angewendet, um den Daumen und das Handgelenk zu betäuben und schmerzfrei zu machen.
Wird der Eingriff stationär oder ambulant durchgeführt?
Je nach Möglichkeit kann der Eingriff sowohl ambulant sowie auch stationär durchgeführt werden, sodass Sie am selben Tag oder einen Tag später nach Hause gehen können.
Nach dem Eingriff
Wie lange dauert die Genesung?
Die Genesung variiert je nach Eingriff und individueller Heilung. Eine Gipsruhigstellung bis zu 2 Wochen kann notwendig sein, jedoch dauert die vollständige Genesung oftmals 4-6 Wochen.
Was muss ich in der ersten Woche nach der Operation beachten?
In den ersten Wochen sollten Sie den Daumen schonen, Schwellungen und Schmerzen mit Eisbehandlungen lindern und empfohlene Übungen durchführen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem/der Ergotherapeuten/-In ist wichtig, um den Heilungsprozess zu fördern.
Wann kann ich meinen Alltag wieder aufnehmen?
Nach einigen wenigen Wochen sollten die meisten alltäglichen Aktivitäten wieder aufgenommen werden können. Für körperlich anstrengende Tätigkeiten oder sportliche Aktivitäten benötigen die Patienten in der Regel etwa 3 Monate zur vollständigen Heilung und Belastbarkeit.
Wie wird die Narbe gepflegt?
Die Narbe sollte sauber und trocken gehalten werden. Nach dem Fadenzug können spezielle Cremes oder Pflaster helfen, die Heilung zu fördern.
Was geschieht, wenn Komplikationen auftreten?
Komplikationen wie Infektionen oder Blutungen können auftreten, jedoch sind sie selten. Falls Schmerzen, Rötung, oder eine anhaltende Schwellung auftreten, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Wann findet der nächste Kontrolltermin statt?
Der erste Kontrolltermin findet meist ein bis drei Tage nach der Operation statt, um die Wundheilung und den Behandlungsverlauf zu überprüfen.
Risiken und Einschränkungen
Wie hoch ist das Risiko für Komplikationen?
Das Risiko ist gering anzusehen, vor allem wenn der Eingriff von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt wird. Mögliche Komplikationen umfassen Infektionen, Blutungen oder Probleme mit der Wundheilung. Zudem sind je nach Eingriff spezifische weitere Komplikationen möglich, über welche wir Sie vor einem Eingriff ausführlich aufklären.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Häufige Nebenwirkungen sind vorübergehende Schmerzen, Schwellungen und Steifheit im betroffenen Bereich. Diese Symptome können in der Regel mit Schmerzmitteln und physiotherapeutischen Übungen behandelt werden.
Ist der Eingriff für jeden geeignet?
Grundsätzlich ist der Eingriff bei allen Patienten/Innen durchführbar. Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen sollten den Eingriff jedoch sorgfältig abwägen.
Beeinträchtigt der Eingriff dauerhaft die Beweglichkeit oder Funktion?
In den meisten Fällen führt der Eingriff zu einer deutlichen Verbesserung der Beweglichkeit und Schmerzlinderung. In seltenen Fällen kann es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit kommen, insbesondere wenn Komplikationen auftreten oder der Eingriff nicht vollständig erfolgreich war.