Skidaumen

Eine typische Verletzung die häufig beim Skifahren mit Skistöcken, aber auch bei einem Autounfall mit den Händen am Lenkrad, beim Fahrradfahren mit dem Lenker oder einfach nur durch einen Sturz entstehen kann, ist der Skidaumen. Hierbei handelt es sich um einen Riss des ellenseitigen Bandes des Daumengrundgelenkes. Je nach Ausprägung der Verletzung kann dies nur teilweise oder ganz reißen. In letzerem Fall liegt dieses Band dann oftmals nicht mehr am Knochen, sondern auf einer Sehnenplatte neben dem Daumen und kann nicht mehr am Knochen anheilen.

Daher können Teilverletzungen sehr gut mit einem Gips oder einer Schiene konservativ behandelt werden, wohingegen ein kompletter Ausriss oftmals eine Operation benötigt, in welcher man das Band wieder an den Knochen annäht.
Als erfahrene Handchirurgen sind wir darauf spezialisiert, diese Verletzung präzise zu diagnostizieren und individuell zu behandeln. Ob konservative Therapie oder minimalinvasive Eingriffe – unser Ziel ist es, Ihre Handfunktion schnell und nachhaltig wiederherzustellen.

Eine Person mit Skibrille und Winterausrüstung macht ein Selfie auf einem verschneiten Berg, lächelt und winkt mit der Hand, während der klare blaue Himmel im Hintergrund ein beeindruckendes Gitter bildet.

Skidaumen Symptome, Ursachen, Behandlung

Symptome der ulnaren Daumenseitenbandruptur

Schmerzen an der Daumenbasis (ulnarseitig). Oft sofort nach dem Trauma spürbar , Verstärkung bei Bewegung, v. a. beim Seitwärtsbewegen (Abduzieren) des Daumens

Schwellung und Druckschmerz

Sicht- und tastbare Schwellung über dem MCP-I-Gelenk mit Druckempfindlichkeit an der ulnaren Seite des Grundgelenks

Instabilität im Daumengrundgelenk: Daumen lässt sich seitlich (radial) überdehnen. Instabilitätsgefühl beim Greifen oder Festhalten

Kraftverlust und Schwierigkeiten beim Greifen (z. B. Flasche, Glas, Werkzeug) und Zugreifen oder Halten von Gegenständen

Bluterguss im Bereich des Daumengrundgelenks oder der Thenarregion

Bewegungseinschränkung oft durch Schmerz gehemmt

Hinweis auf begleitende Verletzung

Bei kompletter Ruptur kann das Bandende unter den Adduktorpollicis rutschen (sog. Stener-Läsion) – dann heilt das Band nicht spontan → OP notwendig

Ursache

Akutes Trauma – „Skidaumen“ (häufigste Ursache): Sturz auf die Hand mit abgespreiztem Daumen, z. B.: beim Skifahren, wenn der Skistock hängenbleibt → ruckartige Daumenabspreizung, beim Ballsport (z. B. Handball, Volleyball, Basketball) und bei Kampfsportarten oder beim Sturz auf die ausgestreckte Hand

Chronische Überlastung – „Gamekeeper’s Thumb“: Wiederholte, langdauernde Belastung des UCL (z. B. Ziehen, Reißen, Greifen), Klassisch beschrieben bei Wildhütern („Gamekeeper“). Heute auch bei Handwerkern, Musikern (z. B. Geiger) und Personen mit häufiger, einseitiger Daumenbelastung

Behandlung

Konservative Therapie (ohne Operation)

Empfohlen Teilrupturen und komplette Bandruptur ohne Dislokation.

Daumeneinschlussgips oder Orthese: Stabilisieren das Daumen und reduzieren mechanische Reizung für 5 Wochen.

Schmerzmittel oder Entzündungshemmer (z. B. Anitphlogistische Medikamente): Bei Schmerzen oder Entzündungszeichen.

Ergotherapie: Nach der Gipsbehandlung.

Operativ

Alle Ringbamdrupturen mit Umschlagen des distalen Bandstumpfes := Stener Läsion.

Kurzinfos zum Eingriff

Dauer30-45 Minuten
NarkoseLokalanästhesie, Plexusanästhesie, Allgemeinnarkose
Erholungszeit6-8 Wochen
Der Unterarm einer Person mit einem blauen Gips, möglicherweise aufgrund einer MC 1-Basisfraktur, ruht auf der anderen Hand, wobei beide Hände mit der Handfläche nach unten auf einer weißen Fläche liegen.

Ihre Hände fest im Griff

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Häufige Fragen

Vor dem Eingriff

Wann rät der Arzt zu diesem Eingriff?

Eine Operation empfehlen wir, wenn das Band komplett vom Knochen weggerissen ist und auf der Sehnenplatte der Adduktoren zu liegen kommt. Dieser Zustand ist als Stener-Läsion bekannt.

Welche Alternativen gibt es zu dieser Operation?

Im zuvor genannten Fall besteht eigentlich keine Alternative um eine gute und stabile Daumenfunktion wieder herzustellen. Nur im Falle einer Teilverletzung bei dem das Band jedoch noch in der Nähe des Knochens liegt, kann eine konservative Behandlung ohne Operation erfolgen.

Wie bereite ich mich optimal auf den Eingriff vor?

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Erkrankung, mögliche Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente. Zudem sollten Sie sich über den Ablauf des Eingriffs informieren und gegebenenfalls jemanden für den Transport nach Hause organisieren.

Muss ich vor der Operation Medikamente absetzen?

Blutverdünner (außer beispielsweise Thrombo-Ass) oder anderweitige Medikamente (wie beispielsweise gewisse Rheumamedikamente) müssen häufig vor einer Operation pausiert werden.

Darf ich vor dem Eingriff essen oder trinken?

Da der Eingriff in einer örtlichen Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt wird, gibt es in der Regel keine Einschränkungen. Bei einer Vollnarkose sollten Sie sechs Stunden vorher nichts essen und zwei Stunden vorher nichts trinken.

Welche Untersuchungen sind vorab notwendig?

Es erfolgt eine klinische Untersuchung, sowie eine Röntgen und Ultraschalluntersuchung (und gelegentlich MRT-Abklärung), um die Diagnose zu sichern und den Eingriff zu planen.

Während des Eingriffs

Was geschieht bei diesem Eingriff genau?

Bei der Operation wird das ellenseitige Band am Daumengrundgelenk mittels eines Fadenankers an die Ausrissstelle bzw. den Knochen wieder angenäht.

Wie lange dauert der Eingriff?

Der Eingriff dauert normalerweise etwa 15-20 Minuten.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Meist erfolgt der Eingriff unter Lokalanästhesie. In seltenen Fällen wird eine Vollnarkose genutzt.

Wird der Eingriff stationär oder ambulant durchgeführt?

Nach der Operation können Sie am gleichen Tag nach einer kurzen Beobachtungszeiten wieder nach Hause gehen.

Nach dem Eingriff

Wie lange dauert die Genesung?

Nach der Operation ist eine etwa 5-wöchige Gipsruhigstellung notwendig. Der Daumen ist danach jedoch recht steif, sodass Ergotherapie durchgeführt werden kann. Nahezu alle Patienten erlangen nach 3 Monaten eine gute Funktion des Daumens mit guter schmerzfreier und stabiler Beweglichkeit.

Was muss ich in der ersten Woche nach der Operation beachten?

Der operierte Daumen sollte geschont und hochgelagert werden. Zudem legen wir einen kleinen Gips an, damit das Band wieder in Position an den Knochen anwachsen kann. Die Wunde muss zudem trocken und sauber gehalten werden, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Wann kann ich meinen Alltag wieder aufnehmen?

Leichte Tätigkeiten sind nach Gipsabnahme (nach 5 Wochen) durchführbar. Grundsätzlich ist Arbeiten mit der Tastatur bereits früher möglich. Für schwerere Arbeiten oder Sport sollten Sie je Betätigung und Beschwerden etwas länger bis zu 3 Monaten pausieren.

Wie wird die Narbe gepflegt?

Die Narbe sollte sauber und trocken gehalten werden. Nach dem Fadenzug können spezielle Cremes oder Pflaster helfen, die Heilung zu fördern.

Was geschieht, wenn Komplikationen auftreten?

Wenn starke Schmerzen, Rötungen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen auftreten, sollten Sie umgehend Ihren Arzt kontaktieren.

Wann findet der nächste Kontrolltermin statt?

Der erste Kontrolltermin findet meist ein bis drei Tage nach der Operation statt, um die Wundheilung und den Behandlungsverlauf zu überprüfen.

Risiken und Einschränkungen

Wie hoch ist das Risiko für Komplikationen?

Das Risiko ist gering anzusehen, umfasst jedoch mögliche Infektionen, Blutungen oder seltene Gefäß- und Nervenverletzungen. Eine jedoch häufig auftretende Nebenerscheinung ist über wenige Wochen bestehendes leichtes Kribbeln am Daumen sowie ein leichtes Mindergefühl.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Vorübergehende Schmerzen und Schwellungen können auftreten, klingen aber in der Regel schnell ab. Eine sehr geringe Bewegungseinschränkung verbleibt in der Regel. Ein zuvor genanntes Kribbel bzw. Mindergefühl verschwindet nahezu bei jedem nach wenigen Wochen.

Ist der Eingriff für jeden geeignet?

Grundsätzlich ist der Eingriff bei allen Patienten/Innen durchführbar. Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen sollten den Eingriff jedoch sorgfältig abwägen.

Beeinträchtigt der Eingriff dauerhaft die Beweglichkeit oder Funktion?

In den meisten Fällen wird die Funktion vollständig oder nahezu vollständig wiederhergestellt. Dauerhafte Einschränkungen sind äußerst selten und meist auf seltene Komplikationen zurückzuführen.

Die Handchirurgen
Iris Kastenberger

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