Sehnen an den Händen kann man sich einerseits versehentlich mit einem scharfen Werkzeug wie beispielsweise einem Messer oder einer Glasscherbe durchtrennen und andererseits können diese unter gewissen Umständen plötzlich reißen. In beiden Fällen ist bei einer kompletten Ruptur ein starker Funktionsverlust des Fingers die Folge. In solchen Fällen ist eine schnelle Diagnose und sofortige Behandlung für das bestmögliche Ergebnis notwendig.
Als erfahrene Handchirurgen sind wir darauf spezialisiert, diese Verletzungen präzise zu diagnostizieren und individuell zu behandeln. Ob konservative Therapie oder eine Operation – unser Ziel ist es, Ihre Handfunktion schnell und nachhaltig wiederherzustellen.

Sehnenverletzungen an der Hand Symptome, Ursachen, Behandlung
Symptome
Können gleich wie Schnittverletzungen sein, oft mit blutenden Wunden assoziiert, Bewegungsunfähigkeit Streck- als auch Beugeseitig, Bewegungseinschränkung, plötzliches Brennen bei einer plötzlichen Ruptur einer chronisch entzundenen Sehne, Schwellung, Schmerz, Einblutung,
Ursachen
Schnitte, chronische Überlastung, Anpralltrauma bei vorgespannter Sehne
Behandlung
Bei akuten Sehnenteil- bzw. Sehnendurchtrennungen können unterschiedliche Nahttechniken zur direkten Sehnennaht angewandt werden. Unterschiedlichste Verfahren sind etabliert und unterliegen einem ständigen Wandel. Insbesondere hat in die frühfunktionelle Nachbehandlung stark an Stellenwert gewonnen. Bei chronischen Sehnenrupturen werden z.T. Seheninterponate (Sehnenersatzplastiken) durch körpereigene Sehnen angewandt. Bei einigen Verletzungsformen könne auch Sehnentranspositionen durchgeführt werden.
Kurzinfos zum Eingriff
Dauer | |
Narkose | |
Erholungszeit |

Häufige Fragen
Vor dem Eingriff
Wann rät der Arzt zu diesem Eingriff?
Eine Operation empfehlen wir bei jeder Schnittverletzung mit einer durchtrennten Sehne. Eine Sehnen schmerzt in der Regel kaum, jedoch fällt oftmals ein sofortiger Funktionsverlust auf. Wenn es zu einer Teilverletzung kommt, kann der Funktionsverlust jedoch ausbleiben. Eine Beurteilung der Wunde ist trotzdem notwendig, wie auch eine sorgfältig durchgeführt Sehnennaht. Bei einer Spontanruptur ohne offenen Haut kommt es auf die Ursache der Ruptur an. Während typische Strecksehnenverletzungen beim Bettmachen beispielsweise konservativ ohne Operation behandelt werden können, müssen Strecksehnenrupturen bei Patienten/Innen mit einer rheumatoiden Arthritis als Beispiel mittels einer Operation behandelt werden.
Welche Alternativen gibt es zu dieser Operation?
Je nach Ursache und Ausmaß der Sehnenverletzung ist entweder die Operation die Methode der Wahl oder eine konservative Therapie mittels einer angepassten Schiene.
Wie bereite ich mich optimal auf den Eingriff vor?
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Erkrankung, mögliche Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente. Zudem sollten Sie sich über den Ablauf des Eingriffs informieren und gegebenenfalls jemanden für den Transport nach Hause organisieren.
Muss ich vor der Operation Medikamente absetzen?
Blutverdünner (außer beispielsweise Thrombo-Ass) oder anderweitige Medikamente (wie beispielsweise gewisse Rheumamedikamente) müssen häufig vor einer Operation pausiert werden.
Darf ich vor dem Eingriff essen oder trinken?
Da der Eingriff in einer örtlichen Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt wird, gibt es in der Regel keine Einschränkungen. Bei einer Vollnarkose sollten Sie sechs Stunden vorher nichts essen und zwei Stunden vorher nichts trinken.
Welche Untersuchungen sind vorab notwendig?
Es erfolgt eine klinische Untersuchung, sowie eine Röntgen und Ultraschalluntersuchung (und gelegentlich MRT-Abklärung), um die Diagnose zu sichern und den Eingriff zu planen.
Während des Eingriffs
Was geschieht bei diesem Eingriff genau?
Bei der Operation werden beide Sehnenenden aufgesucht und wenn möglich direkt miteinander vernäht. In ausgewählten Fällen müssen andere Sehnen verpflanzt werden oder es benötigt ein zweizeitiges Vorgehen bei verspäteter Diagnose und Behandlung. Ab dem Zeitpunkt der Sehnennaht beginnt die weitere natürliche körperliche Heilung.
Wie lange dauert der Eingriff?
Der Eingriff dauert je nach dem Ausmaß der Verletzung meißtens zwischen 30-60 Minuten.
Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?
Meist erfolgt der Eingriff unter Lokalanästhesie. In seltenen Fällen wird eine Vollnarkose genutzt.
Wird der Eingriff stationär oder ambulant durchgeführt?
Nach der Operation können Sie am gleichen Tag nach einer kurzen Beobachtungszeiten wieder nach Hause gehen.
Nach dem Eingriff
Wie lange dauert die Genesung?
Bei einer Sehnenverletzung müssen Sie für 6 Wochen einen Gips oder eine Schiene tragen und dürfen die genähte Sehnen (je nach betroffener Sehne und Operationsmethode) nicht belasten. Äußerst wichtig ist die Betreuung durch eine/n Ergotherapeuten/In um ein optimales Heilungsergebnis mit einer guten Fingerfunktion zu erzielen. Für insgesamt 3 Monate darf auch keine Maximalbelastung durchgeführt werden.
Was muss ich in der ersten Woche nach der Operation beachten?
Der operierte Finger muss geschont und hochgelagert werden. Zudem legen wir eine Schiene für bis zu 6 Wochen an, damit die verletzten Strukturen in Ruhe zusammenwachsen können.
Wann kann ich meinen Alltag wieder aufnehmen?
Leichte Tätigkeiten sind nach Schienenabnahme durchführbar. Während der Schienenruhigstellung darf der Finger jedoch nicht belastet werden, da sonst die Nähte aufgehen und beide Enden wieder auseinandergleiten können, wodurch eine erneute Operation notwendig wäre. Bürotätigkeiten mit dem betroffenen Finger dürfen auch nicht durchgeführt werden. Für schwerere Arbeiten oder Sport sollten Sie je Betätigung und Beschwerden bis zu 3 Monaten pausieren.
Wie wird die Narbe gepflegt?
Die Narbe sollte sauber und trocken gehalten werden. Nach dem Fadenzug können spezielle Cremes oder Pflaster helfen, die Heilung zu fördern.
Was geschieht, wenn Komplikationen auftreten?
Wenn starke Schmerzen, Rötungen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen auftreten, sollten Sie umgehend Ihren Arzt kontaktieren.
Wann findet der nächste Kontrolltermin statt?
Der erste Kontrolltermin findet meist ein bis drei Tage nach der Operation statt, um die Wundheilung und den Behandlungsverlauf zu überprüfen.
Risiken und Einschränkungen
Wie hoch ist das Risiko für Komplikationen?
Das Risiko ist gering anzusehen, umfasst jedoch mögliche Infektionen, Blutungen, Rerupturen oder seltenste Gefäß- und Nervenverletzungen. Oftmals treten auch Bewegungseinschränkungen ein, sodass man nicht per se davon ausgehen kann, dass ein Finger nach einer Sehnenverletzung wieder normal bewegt werden kann (auch wenn dies im Einzelfall möglich ist).
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Vorübergehende Schmerzen und Schwellungen können auftreten, klingen aber in der Regel schnell ab. Eine Bewegungseinschränkung ist von der Höhe und dem Ausmaß der Verletzung abhängig und tritt oftmals nach einer Sehnenverletzung der Beugesehnen der Finger auf.
Ist der Eingriff für jeden geeignet?
Grundsätzlich ist der Eingriff einer Sehnennaht bei allen Patienten/Innen durchführbar. Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen sollten den Eingriff jedoch sorgfältig abwägen.
Beeinträchtigt der Eingriff dauerhaft die Beweglichkeit oder Funktion?
Dies kommt auf die Höhe und das Ausmaß der Verletzung an. Während Sehnenverletzungen der Strecksehnen sehr gut mit einer nahezu vollen Streck- und Beugefähigkeit ausheilen, kommt es bei Beugesehnenverletzung immer wieder zu störenden Bewegungseinschränkungen die auf Narben und den Heilungsverlauf zurückzuführen sein können. Wichtig ist eine gute Betreuung durch eine/n Ergotherapeuten/In, sowie ein belastungsfreie Heilungszeit nach der Operation von 6 Wochen.