Morbus Dupuytren

Eine gutartige Neubildung der Handfläche und Finger samt Knoten und Strängen, welche die Streckung des betroffenen Fingers verhindern, wird als Morbus Dupuytren bezeichnet. Am häufigsten ist der Ringfinger, gefolgt vom Kleinfinger und Mittelfinger betroffen. In der Regel erkranken Männer im späteren Alter an dieser Krankheit.

Zur Behandlung kann der Strang, welcher verhindert, dass der Finger gestreckt werden kann, mittels einer Nadel durchtrennt werden (Fasziotomie). Als Alternative kann der Strang auch im Rahmen einer Operation weggeschnitten (Fasziektomie) werden, wodurch der Finger wieder gestreckt werden kann. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile, sodass eine genaue Beurteilung Anhand ihres persönlichen Risikoprofils für ein erneutes Auftreten beispielsweise getroffen werden kann.

Als erfahrene Handchirurgen sind wir darauf spezialisiert, das Ausmaß dieser Beschwerden präzise zu diagnostizieren und individuell zu behandeln. Ob konservative Therapie oder minimalinvasive Eingriffe – unser Ziel ist es, Ihre Handfunktion schnell und nachhaltig wiederherzustellen.

Morbus Dupuytren Symptome, Ursachen, Behandlung

Symptome

Knotenbildung in der Hohlhand,  derber, schmerzloser Knoten in der Handinnenfläche, meist in der

Nähe des Ring- oder Kleinfingers, Strangbildung unter der Haut , der Strang ist nicht verschieblich,

Beugung eines oder mehrerer Finger (Beugekontraktur)am häufigsten betroffen sind Ringfinger

(Digitus IV) und Kleinfinger (Digitus V). Die Finger lassen sich nicht mehr vollständig strecken,

besonders im Grund- (MCP) und Mittelgelenk (PIP), Funktionseinschränkung der Hand mit

Probleme beim Händeschütteln, Tragen von Gegenständen und Händewaschen oder Anziehen von

Handschuhen, keine Schmerzen, keine Sensibilitätsstörungen

Ursachen

Der Morbus Dupuytren ist eine multifaktorielle Erkrankung, bei der genetische Veranlagung die größte Rolle spielt. Weitere Risikofaktoren wie Alkohol, Rauchen, Diabetes und chronische Handbelastung können den Ausbruch oder das Fortschreiten begünstigen.

Behandlung

Die Wahl der Behandlung hängt ab von der Ausprägung der Kontraktur, Alter und Allgemeinzustand und vom Patientenwunsch

Abwarten und Beobachten: Bei kleinen Knoten oder Strängen ohne Bewegungseinschränkung sind regelmäßige Kontrolle beim Arzt empfohle. Es gibt keine wissenschaftlich gesicherte medikamentöse Therapie zur Verlangsamung.

Nicht-operative (interventionelle) Maßnahmen

Nadelfasziotomie (perkutane Nadelfasziotomie): ist ein minimalinvasives Verfahren: derbe Stränge werden durch kleine Hautstiche mit einer Nadel durchtrennt. Dieses Verfahren ist ambulant durchführbar, rasche Erholung hat jedoch eine höhere Rückfallrate als bei der Operation.

Operative Behandlung (Standard bei fortgeschrittener Beugekontraktur)

Indikation: Beugung im Grundgelenk (MCP) > 30°, B eugung im Mittelgelenk (PIP) > 15° und Funktionelle Einschränkung im Alltag.

Partielle Fasziektomie (häufigste OP-Methode): ist das selektives Entfernen der erkrankten Faszie. Das Gelenk wird mobilisiert, die Sehnen geschont und kann in örtlicher Betäubung oder Narkose durchgeführt werden.

Dermofasziektomie (bei Hautbeteiligung)

Ist eine Entfernung von Haut und Bindegewebe → Hauttransplantat notwendig und ist indiziert bei Rezidiven oder stark fortgeschrittener Erkrankung.

Nachbehandlung

Ergotherapie, Schienenbehandlung, Narbenpflege mit Bewegungsübungen ab dem 1. postoperativen Tag

Rückfallraten je nach Methode: Nadelfasziotomie: 50–60 %, Operation: 20–40 % und Kollagenase: 30–50 %.

Kurzinfos zum Eingriff

DauerJe nach Ausbreitungsgrad zwischen 45- 120 Minuten
NarkoseLokalanästhesie, Plexusanästhesie , Allgemeinnarkose
Erholungszeit4-6 Wochen
Nahaufnahme der rechten Hand einer Person, die möglicherweise von Morbus Dupuytren betroffen ist, mit gespreizten Fingern und leicht nach oben gerichteter Handfläche vor einem schlichten hellen Hintergrund.

Ihre Hände fest im Griff

jetzt Termin vereinbaren

Häufige Fragen

Vor dem Eingriff

Wann rät der Arzt zu diesem Eingriff?

Eine Operation empfehlen wir, wenn konservative Maßnahmen keine Linderung bringen und die Beschwerden und Bewegungseinschränkungen Sie im Alltag behindern und stören.

Welche Alternativen gibt es zu dieser Operation?

Knoten in der Hohlhand wie auch eine minimale Kontraktur kann in der Strahlentherapie teilweise behandelt werden, bzw. das Risiko eines Fortschreitens verhindern. Eine gute Alternative damit ein Finger wieder normal gestreckt werden kann gibt es außer der Operation leider nicht. Früher gab es die Möglichkeit einer Kollagenasen-Injektion, jedoch wird dieses Mittel in Österreich nicht mehr vertrieben, sodass heutzutage nur mehr die Durchtrennung (Fasziotomie) oder das Wegschneiden (Fasziektomie) durchgeführt werden kann.

Wie bereite ich mich optimal auf den Eingriff vor?

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Erkrankung, mögliche Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente. Zudem sollten Sie sich über den Ablauf des Eingriffs informieren und gegebenenfalls jemanden für den Transport nach Hause organisieren.

Muss ich vor der Operation Medikamente absetzen?

Blutverdünner (außer beispielsweise Thrombo-Ass) oder anderweitige Medikamente (wie beispielsweise gewisse Rheumamedikamente) müssen häufig vor einer Operation pausiert werden.

Darf ich vor dem Eingriff essen oder trinken?

Dies ist davon abhängig, ob der Eingriff in einer örtlichen Betäubung (Lokalanästhesie)  oder Vollnarkose durchgeführt wird. Im Fall einer Lokalanästhesie gibt es in der Regel keine Einschränkungen. Bei einer Vollnarkose sollten Sie sechs Stunden vorher nichts essen und zwei Stunden vorher nichts trinken.

Welche Untersuchungen sind vorab notwendig?

Es erfolgt eine klinische Untersuchung, sowie eine Röntgen und Ultraschalluntersuchung, um die Diagnose zu sichern und den Eingriff zu planen.

Während des Eingriffs

Was geschieht bei diesem Eingriff genau?

Bei der Operation wird die Faszie der Hand (Palmaraponeurose) entweder entfernt (Fasziektomie) oder nur durchtrennt (Fasziotomie).  

Wie lange dauert der Eingriff?

Der Eingriff dauert normalerweise etwa 45-120 Minuten in Abhängigkeit der Ausdehnung der Verhärtungen und Anzahl an betroffenen Fingern.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Je nach Ausprägung kann der Eingriff unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt werden.

Wird der Eingriff stationär oder ambulant durchgeführt?

Nach der Operation können Sie am gleichen Tag nach einer kurzen Beobachtungszeiten wieder nach Hause gehen.

Nach dem Eingriff

Wie lange dauert die Genesung?

Die Heilung dauert mindestens zwei Wochen, jedoch ist in ausgeprägten Fällen oftmals die Haut noch nicht komplett verheilt, sodass es doch länger (wenige Wochen) dauern kann. Gelegentlich ist die Streckfähigkeit wieder hergestellt, jedoch braucht es Ergotherapie und eine gewisse Zeit um die Beugefähigkeit wieder zu erlangen.

Was muss ich in der ersten Woche nach der Operation beachten?

Die operierte Hand sollte relativ geschont und hochgelagert werden. Zudem legen wir kurzzeitig zur Wundheilung eine Schiene an, damit es zu keiner Verkürzung der Narbe kommt.  Die Wunde muss zudem trocken und sauber gehalten werden, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Wann kann ich meinen Alltag wieder aufnehmen?

Leichte Tätigkeiten sind nach etwa zwei Wochen möglich. Für schwerere Arbeiten oder Sport sollten Sie je Betätigung und Beschwerden etwas länger pausieren.

Wie wird die Narbe gepflegt?

Die Narbe sollte sauber und trocken gehalten werden. Nach dem Fadenzug können spezielle Cremes oder Pflaster helfen, die Heilung zu fördern.

Was geschieht, wenn Komplikationen auftreten?

Wenn starke Schmerzen, Rötungen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen auftreten, sollten Sie umgehend Ihren Arzt kontaktieren.

Wann findet der nächste Kontrolltermin statt?

Der erste Kontrolltermin findet meist ein bis drei Tage nach der Operation statt, um die Wundheilung und den Behandlungsverlauf zu überprüfen.

Risiken und Einschränkungen

Wie hoch ist das Risiko für Komplikationen?

Das Risiko ist gering anzusehen, umfasst jedoch eine häufig vorkommende verzögerte Hautheilung sowie mögliche Beugeeinschränkungen und sehr selten Infektionen, Blutungen oder Gefäß- und Nervenverletzungen, wobei letztere vor allem am kleinen Finger gelegentlich vorkommen können.
Bei einer Durchtrennung des Strangs insbesondere am Finger ist das Risiko einer Nervenverletzung auf jeden Fall höher als bei der feinen anatomischen operativen Entfernung.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Vorübergehende Schmerzen und Schwellungen können auftreten, klingen aber in der Regel schnell ab. Grundsätzlich ist eine komplette Wiederherstellung der Streckung im Grundgelenk nahezu immer erreicht werden, jedoch im Mittelgelenk des Fingers nur eingeschränkt, sodass ein komplett gerader Finger nur in seltenen Fällen erreicht werden kann.
Bei der Fasziotomie ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Verhärtung wieder entsteht auf jeden Fall relevanterweise höher als bei der kompletten Entfernung der Faszie, dafür ist die Heilungszeit in der Regel kürzer.

Ist der Eingriff für jeden geeignet?

Grundsätzlich ist der Eingriff bei allen Patienten/Innen durchführbar. Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen sollten den Eingriff jedoch sorgfältig abwägen.

Beeinträchtigt der Eingriff dauerhaft die Beweglichkeit oder Funktion?

In sehr vielen Fällen wird die Funktion vollständig oder nahezu vollständig wiederhergestellt. Dauerhafte Einschränkungen sind selten und meist auf seltene Komplikationen zurückzuführen. Oftmals ist durch eine Ergotherapie bei gewissen Bewegungseinschränkungen eine Verbesserung zu erzielen.

Die Handchirurgen
Iris Kastenberger

Iris Kastenberger

I will be back soon

Contact Us

Mini Form
Iris Kastenberger
Hallo, möchten Sie einen Termin vereinbaren?

Bitte rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine Nachricht.
chat