Ganglion (Überbein)

Ein Ganglion ist eine harmlose, gutartige Aussackung (Zyste) entweder der Gelenkkapsel oder der Sehnenscheide, welches auch als Überbein bekannt ist. Hierbei sammelt sich gallertartiges Material in einem Sack, welches aufgrund eines Ventilmechanismus nicht mehr zurückfließen kann. Dadurch entsteht die typische Schwellung. Ihre Entstehung ist oft auf wiederholte Belastungen oder Verletzungen zurückzuführen, doch der genaue Auslöser bleibt häufig unklar. Häufige Bereich sind entweder der Handrücken, im Bereich der Finger oder im Bereich des Handgelenks handflächenseitig. Obwohl diese Aussackungen stets an typischer Stelle vorkommen, sollte jede ungewöhnliche Schwellung am Körper medizinisch untersucht werden, um nicht doch etwas Bösartiges (sehr sehr selten an der Hand) zu übersehen. Einerseits ist ein Ganglion kosmetisch störend, jedoch kann es oftmals auch mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergehen.

Etwa fünfzig Prozent aller Ganglion verschwinden von selbst. Falls dies nicht der Fall ist, kann man therapeutisch das Ganglion entweder absaugen oder es mit einer Operation entfernen. Während es bei der erstgenannten Möglichkeit häufig (30-50%) zu einer erneuten Bildung kommt, ist dies nach einer Operation deutlich seltener (etwa 10%) der Fall.

Als erfahrene Handchirurgen sind wir darauf spezialisiert, die Ursachen dieser Beschwerden präzise zu diagnostizieren und individuell zu behandeln. Ob konservative Therapie oder minimalinvasive Eingriffe – unser Ziel ist es, Ihre Handfunktion schnell und nachhaltig wiederherzustellen.

Eine menschliche Hand mit einem sichtbaren Ganglion (Überbein), das einen Knoten oder eine Schwellung in der Nähe des Handgelenks verursacht, vor einem schlichten weißen Hintergrund.

Ganglion (Überbein) Symptome, Ursachen, Behandlung

Symptome     

Moderate Schmerzen, tastbare Schwellung, Schmerzen bei maximaler Extension oder Flexion, Bewegungseinschränkungen, Instabilitäten, Durchblutungsstörung, Gefühlstaubheit,

Ursachen

  • Chronische mechanische Überlastung Bsp.: Wiederholte Bewegungen oder dauerhafte Belastung des Handgelenks (z. B. Tippen, Heben, Handarbeit) und Mikrotraumen durch monotone Tätigkeiten.
  • Gelenkinstabilität oder -überbeweglichkeit: Vor allem bei jüngeren, sportlich aktiven Personen und Hypermobilität kann zu Reizungen der Gelenkkapsel führen.
  • Vorbestehende Gelenk- oder Sehnenscheidenveränderungen z.B.: Degenerative Veränderungen (z. B. beginnende Arthrose im Handgelenk oder Daumensattelgelenk) oder Synovialitis (Reizung der Gelenkschleimhaut).
  • Verletzungen z.B.: Prellungen, Verstauchungen oder Überdehnungen und Mikrotraumata, die eine vermehrte Flüssigkeitsproduktion im Gelenk auslösen können
  • Angeborene oder strukturelle Bindegewebsschwäche: Schwächung der Gelenkkapsel oder Sehnenscheidenwand kann die Bildung von Ausstülpungen(Ganglien) begünstigen.
  • Unklare/idiopathische Ursachen: In vielen Fällen lässt sich keine klare Ursache finden (idiopathisch).

Behandlung

Konservative Therapie (ohne Operation)

Empfohlen bei milden oder keinen Beschwerden:

  • Beobachten und Abwarten: Ganglien sind meist harmlos. Wenn sie keine Schmerzen oder Funktionseinschränkungen verursachen, muss nichts unternommen werden.
  • Schonung des Handgelenks und Vermeidung belastender Tätigkeiten kann helfen, das Ganglion zu verkleinern.
  • Bandagen oder Orthesen: Stabilisieren das Handgelenk und reduzieren mechanische Reizung.
  • Schmerzmittel oder Entzündungshemmer (z. B. Anitphlogistische Medikamente): Bei Schmerzen oder Entzündungszeichen.
  • Ergotherapie: In manchen Fällen sinnvoll zur Kräftigung und Entlastung der Strukturen.
  • Punktion (Absaugen der Flüssigkeit) mit einer Nadel wird das Ganglion punktiert und die Flüssigkeit abgesaugt. Häufig wird zusätzlich eine Kortisoninjektion kombiniert. Nachteil: Hohe Rückfallquote (ca. 50–70 %), da die Ganglionwand bleibt.

Operative Entfernung

Empfohlen bei: starken Schmerzen, Bewegungseinschränkung, Druck auf Nervenstrukturen, kosmetisch sehr störendem Befund und Rückfällen nach Punktion. Dabei wird das Ganglion vollständig entfernt, inklusive seines „Stiels“ zur Gelenkkapsel oder Sehnenscheide. Die Heilungschancen sind hoch, aber auch hier möglich: Narbenbildung oder erneutes Auftreten (~5–10 %).

Kurzinfos zum Eingriff

Dauer30-45 Minuten
NarkoseLokalanästhesie, Plexusanästhesie, Allgemeinnarkose
Erholungszeit3-6 Wochen
Eine Hand mit einem sichtbaren Ganglion (Überbein) schnippt mit den Fingern vor einem weißen Hintergrund.

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Häufige Fragen

Vor dem Eingriff

Wann rät der Arzt zu diesem Eingriff?

Eine Operation empfehlen wir, wenn konservative Maßnahmen wie das Absaugen und Cortisoninjektionen keine Linderung bringen und die Symptome wie starke Schmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit fortbestehen.

Welche Alternativen gibt es zu dieser Operation?

Alternativen umfassen das Absaugen des Ganglion und die gleichzeitige Cortison-Injektion. Dies wird unter sterilen Bedingungen und unter gezielter Ultraschallkontrolle von uns durchgeführt. Die Erfolgsrate ist in der Regel jedoch gering  und langwierig. 

Wie bereite ich mich optimal auf den Eingriff vor?

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Erkrankung, mögliche Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente. Zudem sollten Sie sich über den Ablauf des Eingriffs informieren und gegebenenfalls jemanden für den Transport nach Hause organisieren.

Muss ich vor der Operation Medikamente absetzen?

Blutverdünner (außer beispielsweise Thrombo-Ass) oder anderweitige Medikamente (wie beispielsweise gewisse Rheumamedikamente) müssen häufig vor einer Operation pausiert werden.

Darf ich vor dem Eingriff essen oder trinken?

Da der Eingriff unter in einer örtlichen Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt wird, gibt es in der Regel keine Einschränkungen. Bei einer Vollnarkose sollten Sie sechs Stunden vorher nichts essen und zwei Stunden vorher nichts trinken.

Welche Untersuchungen sind vorab notwendig?

Es erfolgt eine klinische Untersuchung, sowie eine Röntgen und Ultraschalluntersuchung (und gelegentlich MRT-Abklärung), um die Diagnose zu sichern und den Eingriff zu planen.

Während des Eingriffs

Was passiert bei diesem Eingriff?

Bei der Operation wird das Ganglion entfernt, indem der Chirurg das Zystenmaterial sowie die Verbindung zum Gelenk oder zur Sehne entfernt. Je nach Technik kann auch ein minimal-invasiver Eingriff erfolgen, bei dem nur kleine Schnitte gemacht werden.

Wie lange dauert der Eingriff?

Der Eingriff dauert normalerweise etwa 30 – 45 Minuten in Abhängigkeit der Ausdehnung und Tiefe des Ganglion.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Meist erfolgt der Eingriff unter Lokalanästhesie. In seltenen Fällen wird eine Vollnarkose genutzt.

Wird der Eingriff stationär oder ambulant durchgeführt?

Nach der Operation können Sie am gleichen Tag nach einer kurzen Beobachtungszeiten wieder nach Hause gehen.

Nach dem Eingriff

Wie lange dauert die Genesung?

Die Heilung dauert in der Regel etwa ein paar wenige Wochen (3-6 Wochen), je nach individuellem Verlauf und den Anforderungen im Alltag oder Beruf. Eine gewisse leichte Schwellung oder Narbenverhärtung kann in einigen Fällen über eine längere Zeit bestehen bleiben, verbessert sich aber mit der Zeit. Gelegentlich verbleibt ein leichtes Ziehen am Handrücken beim Beugen des Handgelenks, jedoch sind die ursprünglichen einklemmenden Schmerzen in der Regel verschwunden.

Was muss ich in der ersten Woche nach der Operation beachten?

Das operierte Handgelenk sollte relativ geschont und hochgelagert werden. Zudem legen wir eine Handgelenksorthese bis zur Wundheilung an, damit die entstandene Narbe gut verheilen kann, und das entstanden „Loch“ sich komplett verschließen und vernarben kann. Die Wunde muss zudem trocken und sauber gehalten werden, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Wann kann ich meinen Alltag wieder aufnehmen?

Leichte Tätigkeiten sind nach etwa ein bis zwei Wochen mit der Schien möglich. Für schwerere Arbeiten oder Sport sollten Sie je Betätigung und Beschwerden etwas länger pausieren.

Wie wird die Narbe gepflegt?

Die Narbe sollte sauber und trocken gehalten werden. Nach dem Fadenzug können spezielle Cremes oder Pflaster helfen, die Heilung zu fördern.

Was geschieht, wenn Komplikationen auftreten?

Wenn starke Schmerzen, Rötungen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen auftreten, sollten Sie umgehend Ihren Arzt kontaktieren.

Wann findet der nächste Kontrolltermin statt?

Der erste Kontrolltermin findet meist ein bis drei Tage nach der Operation statt, um die Wundheilung und den Behandlungsverlauf zu überprüfen.

Risiken und Einschränkungen

Wie hoch ist das Risiko für Komplikationen?

Das Risiko ist gering anzusehen, umfasst jedoch mögliche Infektionen, Blutungen oder seltene Gefäß- und Nervenverletzungen.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Vorübergehende Schmerzen und Schwellungen können auftreten, klingen aber in der Regel schnell ab. Eine geringe Bewegungseinschränkung samt ziehendem Gefühl kann auch immer wieder mal vorkommen.

Ist der Eingriff für jeden geeignet?

Grundsätzlich ist der Eingriff bei allen Patienten/Innen durchführbar. Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen sollten den Eingriff jedoch sorgfältig abwägen.

Beeinträchtigt der Eingriff dauerhaft die Beweglichkeit oder Funktion?

In den meisten Fällen wird die Funktion vollständig oder nahezu vollständig wiederhergestellt. Dauerhafte Einschränkungen sind äußerst selten und meist auf seltene Komplikationen zurückzuführen. Oftmals ist durch eine Ergotherapie bei gewissen Bewegungseinschränkungen eine Verbesserung zu erzielen.

Die Handchirurgen
Iris Kastenberger

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