Distale Radiusfraktur

Eine distale Radiusfraktur ist ein Knochenbruch im Bereich des Handgelenks. Dies kann nicht nur schmerzhaft, sondern auch belastend für Ihre Mobilität und Lebensqualität sein. Ob durch einen Sturz, Sportverletzungen oder andere Unfälle – eine schnelle und präzise Behandlung ist entscheidend für eine vollständige Heilung.

Als erfahrene Handchirurgen sind wir darauf spezialisiert, das Ausmaß der Verletzung präzise zu diagnostizieren und individuell zu behandeln. Ob konservative Therapie oder minimalinvasive Eingriffe – unser Ziel ist es, Ihre Handfunktion schnell und nachhaltig wiederherzustellen.

Röntgenbilder einer linken Hand und eines linken Handgelenks aus zwei Winkeln, wobei der Bereich des Handgelenks hervorgehoben wird - möglicherweise ein Hinweis auf eine distale Radiusfraktur oder eine andere Anomalie.




Distale Radiusfraktur Symptome, Ursachen, Behandlung

Symptome

Schmerzen, Schwellung, Fehlstellung, Rotationsabweichung, Achsabweichung, Bewegungseinschränkungen, Instabilitäten, Durchblutungsstörung, Gefühlstaubheit

Ursachen

Die distale Radiusfraktur (Bruch der Speiche nahe dem Handgelenk) ist die häufigste Fraktur beim Menschen, insbesondere bei älteren Menschen und Kindern. Sie entsteht fast immer durch ein Trauma, meist bei einem Sturz auf die ausgestreckte Hand.

Häufigste Ursachen der distalen Radiusfraktur

Sturz auf die ausgestreckte Hand (klassisch)

Ist der häufigste Mechanismus, das Handgelenk ist dabei meist in Dorsalextension (Überstreckung) → typische Colles-Fraktur. Tritt auf bei Stolper- oder Sturzunfällen (z. B. auf Eis, nassem Boden, Treppe) und Unfällen im Alltag oder Haushalt.

Osteoporose

Bei älteren Menschen ist der Knochen poröser und bruchanfälliger. Schon ein Bagatelltrauma (leichter Sturz oder Abstützen) kann eine Fraktur verursachen, besonders häufig bei postmenopausalen Frauen.

Sportverletzungen

Sturz bei Sportarten wie: Inlineskaten, Snowboarden, Reiten, Fußball, Turnen. Das Handgelenk wird meist reflexartig zum Abfangen benutzt

Verkehrsunfälle oder Stürze aus großer Höhe

Stärkere Krafteinwirkung führt häufig zu komplizierten Brüchen oder Trümmerfrakturen. Möglich ist auch eine Kombination mit anderen Verletzungen (z. B. Ellbogen, Schulter)

Arbeitsunfälle wie Sturz von der Leiter oder Maschine oder ein Einklemmen oder Abstützen bei Handwerkstätigkeiten.

Typische Frakturtypen:

  • Colles-Fraktur (häufigste Form): dorsale Dislokation der distalen Speiche
  • Smith-Fraktur: palmare Dislokation (seltener, meist bei Beugesturz)
  • Trümmerfraktur: bei starker Krafteinwirkung
  • Intraartikuläre Fraktur: Gelenk ist mit betroffen → meist instabil

Behandlung

Die Behandlung der distalen Radiusfraktur hängt ab von:

dem Frakturtyp (einfach, disloziert, intraartikulär), der Stabilität, dem Alter und Aktivitätsniveau des Patienten, sowie Begleitverletzungen (z. B. Ulnafraktur, Bandverletzung)

Konservative Behandlung (nicht-operativ)

Indikation: Stabile, nicht oder nur gering dislozierte Frakturen, Extraartikulär (kein Gelenkbefall) und besonders bei älteren, wenig aktiven Patienten (wird immer gemeinsam mit dem Betroffenen entschieden).

Maßnahmen:

Reposition (Einrichten) bei Bedarf unter Lokalanästhesie, Ruhigstellung im Gips (z. B. Unterarmgips oder Oberarmgips je nach Fraktur), Gipsdauer: ca. 4–6 Wochen, Regelmäßige Röntgenkontrollen, um sekundäre Fehlstellung zu erkennen. Danach: Ergotherapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit.

Operative Behandlung

Indikation: Instabile Frakturen, Stark dislozierte Frakturen, Intraartikuläre Frakturen (Gelenkbeteiligung), Trümmerfrakturen, Versagen der konservativen Behandlung.

Operationsverfahren:

Plattenosteosynthese (volare winkelstabile Platte): Standardverfahren bei instabilen Frakturen welche eine gute Stabilität bietet, somit ist eine frühfunktionelle Nachbehandlung möglich

Fixateur extern: Bei offenen Frakturen oder starken Weichteilschäden dient zur temporären Stabilisierung

Kirschner-Drähte (K-Draht-Osteosynthese): Häufig bei kindlichen Frakturen oder einfachen Brüchen.

Nachbehandlung & Rehabilitation: Frühfunktionelle Bewegung so früh wie möglich → wichtig zur Vermeidung von Bewegungseinschränkungen des Gelenkes, Ergotherapie zur Wiederherstellung von Beweglichkeit, Kraft und Koordination und Schienenbehandlung bei Bedarf zur Nacht.

Heilungsdauer: Knochenheilung: ca. 6 Wochen, Volle Belastbarkeit: je nach Frakturtyp und Behandlung nach 8–12 Wochen. Bei komplizierten Brüchen oder älteren Patienten kann es länger dauern

Mögliche Komplikationen: Fehlstellung (Malunion), Nicht Heilung (Pseudarthrose), Bewegungseinschränkungen, CRPS (komplexes regionales Schmerzsyndrom) und Sehnenverletzungen (bei Plattenkontakt).

Kurzinfos zum Eingriff

Dauer60-120 Minuten (je nach Frakturtyp)
NarkoseAllgemeinnarkose und Plexusanästhesie
Erholungszeit6-12 Wochen
Medizinische Abbildung eines Knochens mit einer chirurgischen Metallplatte und Schrauben zur Stabilisierung einer Distalen Radiusfraktur in Gelenknähe.

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Häufige Fragen

Vor dem Eingriff

Wann rät der Arzt zu diesem Eingriff?

Der Arzt rät zu einem chirurgischen Eingriff, wenn konservative Behandlungen wie Ruhigstellung oder Physiotherapie nicht ausreichend sind, um eine vollständige Heilung zu ermöglichen oder wenn die Fraktur so schwerwiegend ist, dass sie mit einer Operation stabilisiert werden muss.

Welche Alternativen gibt es zu dieser Operation?

Zu den Alternativen gehören konservative Behandlungsmethoden wie das Tragen eines Gipses oder einer Schiene. Dies ist aber in erster Linie von der Art des Knochenbruches abhängig. Grob gesagt, kann ein unverschobener Knochenbruch mittels eines Gipses behandelt werden, wohingegen ein verschobener Bruch eine Operation benötigt.

Wie bereite ich mich optimal auf den Eingriff vor?

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Erkrankung, mögliche Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente. Zudem sollten Sie sich über den Ablauf des Eingriffs informieren und gegebenenfalls jemanden für den Transport nach Hause organisieren.

Muss ich vor der Operation Medikamente absetzen?

Blutverdünner (außer beispielsweise Thrombo-Ass) oder anderweitige Medikamente (wie beispielsweise gewisse Rheumamedikamente) müssen häufig vor einer Operation pausiert werden. Der Arzt gibt Ihnen genaue Anweisungen, welche Medikamente Sie pausieren sollten.

Darf ich vor dem Eingriff essen oder trinken?

Da der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt wird, ist es in der Regel empfohlen, 6 Stunden vor dem Eingriff nichts zu essen und nur geringe Mengen Wasser maximal 2 Stunden vor dem Eingriff zu trinken. Dies hilft, das Risiko von Komplikationen bei der Vollnarkose zu minimieren.

Welche Untersuchungen sind vorab notwendig?

Es erfolgt eine klinische Untersuchung, sowie ein Röntgen, um die Diagnose zu sichern und den Eingriff zu planen. In gewissen Fällen ist ein CT (oder MRT) notwendig, um die Frakturanteile genau beurteilen zu können.

Während des Eingriffs

Was geschieht bei diesem Eingriff genau?

Bei einer Operation zur Behandlung eines Speichenbruches werden die gebrochenen Anteile wieder an ihre ursprüngliche (anatomische) Stelle gebracht und mittels Metallplatten, Schrauben und Drähten stabilisiert. In Einzelfällen sind noch zusätzlich gewisse Bandnähte oder Ähnliches notwendig.

Wie lange dauert der Eingriff?

Der Eingriff dauert abhängig vom Schweregrad des Bruches in der Regel zwischen 1 und 2 Stunden.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

In der Regel wird eine Vollnarkose oder eine regionale Anästhesie angewendet, damit der Patient/-In während des Eingriffs keine Schmerzen verspürt.

Wird der Eingriff stationär oder ambulant durchgeführt?

Je nach Möglichkeit kann der Eingriff sowohl ambulant sowie auch stationär durchgeführt werden, sodass Sie am selben Tag oder einen Tag später nach Hause gehen können.

Nach dem Eingriff

Wie lange dauert die Genesung?

Die Genesungsdauer variiert in erster Linie je nach Schwere der Fraktur und Behandlungsnotwendigkeit. Nach einer Operation kann möglicherweise eine Gipsruhigstellung in der Regel bis zu 3 Wochen notwendig sein. Die Knochenheilung beträgt normalerweise etwa 6 Wochen. Die vollständige Rehabilitation und das Erlangen einer guten Beweglichkeit und Funktion dauern jedoch oftmals mindestens 3-6 Monate. Ein gewisser ellenseitiger Schmerz bleibt oftmals für mehrere Monate noch bestehen.

Was muss ich in der ersten Woche nach der Operation beachten?

In den ersten Wochen sollten Sie das Handgelenk schonen, Schwellungen und Schmerzen mit Eisbehandlungen lindern und empfohlene Übungen durchführen. Auch die Wundpflege und das Tragen eines Verbandes oder einer Schiene sind wichtig.

Wann kann ich meinen Alltag wieder aufnehmen?

Je nachdem welche Tätigkeiten sie durchführen benötigt es mehr oder weniger Zeit. Das Bedienen einer Tastatur kann man bereits nach wenigen Tagen schmerzarm durchführen, jedoch ist das Heben von Lasten für 6 Wochen verboten, damit es zu keiner erneuten Verschiebung der Bruchstücke kommt. Eine Maximalbelastung wie beispielsweise das Arbeiten auf einer Baustelle ist für 12 Wochen nicht möglich. Sportliche Betätigung ist je nach Sportart frühzeitig (bsp. Joggen) oder spät (bsp. Kraftsport) möglich.

Wie wird die Narbe gepflegt?

Die Narbe sollte sauber und trocken gehalten werden. Nach dem Fadenzug können spezielle Cremes oder Pflaster helfen, die Heilung zu fördern.

Was geschieht, wenn Komplikationen auftreten?

Komplikationen wie Infektionen oder Blutungen können auftreten, jedoch sind sie selten. Falls Schmerzen, Rötung, oder eine anhaltende Schwellung auftreten, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Wann findet der nächste Kontrolltermin statt?

Der erste Kontrolltermin findet meist ein bis drei Tage nach der Operation statt, um die Wundheilung und den Behandlungsverlauf zu überprüfen. Zudem wird nach der Operation ein Röntgen durchgeführt. Weitere Röntgen sind in der Regel nach 2 Wochen (bei Nahtentfernung), nach 6 Wochen, nach 12 Wochen sowie nach 52 Wochen empfohlen.
Eine Metallentfernung kann je nach Lage der Platte notwendig sein, damit es zu keinem Aufreiben der Sehnen kommt. In gewissen Fällen kann das Material jedoch für immer belassen werden.

Risiken und Einschränkungen

Wie hoch ist das Risiko für Komplikationen?

Wie bei jeder Operation gibt es auch bei der Behandlung einer distalen Radiusfraktur Risiken, wie Infektionen, Gefäß- und Nervenschäden oder mangelhafte Stabilisierung durch das Material bzw. unbefriedigende Heilung des Knochens in einer mangelhaften Stellung. Die genaue Risikoeinschätzung ist von der Bruchform abhängig. Eine immer wieder vorkommende Komplikation ist das Eintreten einer Schmerzkrankheit (Morbus Sudeck bzw. CRPS genannt). Hierbei kommt es zu einer vermehrten Schwellung, Haarwuchs, steifen Finger und Schmerzen. Der Heilungsverlauf hierbei kann komplex und sehr langwierig sein.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Häufige kurzfristige Begleiterscheinungen nach einer Operation können Schmerzen, Schwellungen, Blutergüsse oder Hautreizungen rund um die Operationsstelle umfassen. In äußerst seltenen Fällen kann es zu Infektionen oder einer verzögerten Heilung kommen.

Ist der Eingriff für jeden geeignet?

Grundsätzlich ist der Eingriff bei allen Patienten/Innen durchführbar. Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen sollten den Eingriff jedoch sorgfältig abwägen.

Beeinträchtigt der Eingriff dauerhaft die Beweglichkeit oder Funktion?

In den meisten Fällen führt eine erfolgreiche Operation zu einer guten Wiederherstellung der Beweglichkeit und Funktion des Handgelenks. Je nach Bruchform kommt es häufig jedoch zu einer gewissen Einschränkung der Beweglichkeit oder zu chronischen Schmerzen. Eine frühzeitige und gezielte Rehabilitation samt der Ergotherapie kann das Risiko für langfristige Einschränkungen verringern.

Die Handchirurgen
Iris Kastenberger

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